
Der Schriftsteller Johann Kaspar Riesbeck ist ein weithin Vergessener. Er zählt jedoch zu den Großen derklassischen aufklärerischen Reiseliteratur vor der Französischen Revolution und gehörte, von Johann Wolfgang von Goethe empfohlen, zu den Redakteuren in der Gründungszeit der Zürcher Zeitung. In seinem Hauptwerk »Briefe eines reisenden Franzosen über Deutschland an seinen Bruder in Paris« inspiziert er das Deutschland seiner Zeit mit stets scharfem, neugierigem Blick und beschreibt dabei auf sehr lebendige und unterhaltsame Weise Land und Menschen, so auch Bayern. Erstaunlich: Riesbeck war weder Franzose noch hatte er einen Bruder. Seine niederschmetternden Ausführungen über Bayern schreien übrigens geradezu nach einer Richtigstellung: „Ja eam schaug o“! Apropos Richtigstellung: Hier eilen uns die wahren Kenner Bayerns zu Hilfe – unsere bayerischen Schriftsteller und Dichter! Ludwig Thoma zeigt mit seiner Kurzgeschichte »Monika«, dass hierzulande die romantischsten Liebesgeschichten Herz und Gemüt erfreuen. Georg Queri widerspricht mit seinen »Geschichten von der Heldenehrung« glaubhaft der Behauptung, die Münchner hätten keinen Charakter. Und mit dem flammenden Bürgermeistermonolog »Grüß Gott Herr Dalai Lama« des bayerischen Schriftstellers und Drehbuchautors Peter Bradatsch tritt Gerd Anthoff endgültig den Beweis an, dass der heutige Bayer ein weltoffener, sympathischer Kosmopolit ist. Wia san mia? Ja so halt. Oder etwa ned? Garniert wird Anthoffs neuester literarischer Abend mit einer der feinsten Errungenschaften der bayerischen Musikalität: Mit echter bayerischer Blechbläsermusik. Naaa – Bleeechmuuusi!
Dienstag: 25.11.25, 20 Uhr, Iberl Bühne
Tickets zu 27/16 Euro unter 089/794214 oder info@iberlbuehne.de